Corporate Social Responsibility und Merger

28. November 2011

Eine bevorstehende Giganten-Hochzeit: die Nummer zwei im US-Mobilfunkmarkt, der US-Telekommunikationskonzern AT&T Inc. (300.000 Mitarbeiter) beabsichtigte die Nummer vier, T-Mobile USA (40.000 Mitarbeiter, eine Tochter der T-Mobile International AG und damit der Deutsche Telekom AG) zu kaufen.
Was ist daran Besonderes? Fusionen im Telekom Markt gibt es laufend?

Das Besondere ist nicht der beabsichtigte Verkauf selbst, und ich möchte hier auch gar nicht über die Sinnhaftigkeit dessen diskutieren, sondern das Besondere ist, dass dieser geplante Merger letzte Woche ziemlich unerwartet von der US-Telekommunikationsaufsicht FCC (Federal Communications Commission) gestoppt wurde. Hauptargument: die Übernahme von T-Mobile USA durch AT&T würde nicht dem öffentlichen Interesse entsprechen (too big, not in the public interest; no benefit, it would kill competition….).

Fritz B. Simon schreibt in einem Blog letzte Woche (in einem anderen Zusammenhang) über das Versagen der Führung in Organisationen, wenn es nicht nur um eine Fokussierung der Aufmerksamkeit nach innen und um die Logik des Funktionieres auf Selbsterhalt sondern um einen Blick nach außen geht. Unternehmen funktionieren so, und so wie unser derzeitiges Wirtschaftssystem funktioniert, war das auch so gedacht; so viel zu Corporate Social Responsibility.
Aber, wenn schon Unternehmen sich bei Mergern nicht um die Social Resposiblity kümmern (können?), dann bin ich zumindest froh, wenn es eine Kontrollinstanz gibt, die hier ein paar unangenehmen Fragen stellt und – wenn notwendig – auch im Sinne der Gesellschaft interveniert.