Worauf kommt es nun wirklich an…? (die Dritte)

14. Januar 2012

…auf Vertrauen, Vertrauen, Vertrauen,…nun, dem wird kaum mehr widersprochen, aber zwischen sagen, und was dafür tun, werden nach wie vor oft die entsprechenden Formen und Strukturen der Kommunikation und Kooperation vernachlässigt. Und gerade darin liegt eine der Quellen, wo Vertrauen gewonnen oder verspielt werden kann. Natürlich auch an der Differenz zwischen Versprechen und Handlungen (aber auch hier ist Kommunikation eine Schlüsselkompetenz, werden doch im Gespräch Erwartbarkeiten behauptet oder ausverhandelt, verstanden oder missverstanden). Nach wie vor wird der „Ansage“, der Ansprache, dem Auftritt, der sgn. „Performance“ zu viel an Bedeutung zugeschrieben. Im Kontext von Führung käme es schlicht auf eines an:
Befragbar zu sein, befragbar zu den Hintergründen und Abwägungen einer Entscheidung und den ausgeschlossenen Alternativen. Befragbar zu Motiven, Gedanken und Gefühlen. Zum Fragen gehört immer auch Mut: wage ich es als Fragender, den in der Frage verpackten Zweifel (die In-Frage-Stellung) öffentlich vorzutragen und bin ich als Befragter bereit, diese Zu-Mutung konstruktiv zu ertragen, bin ich mutig genug, andere Perspektiven zuzulassen und als (echte) Option anzuerkennen?
Gelingt dieser Kommunikationsprozess auf emotionaler Augenhöhe – auch wenn die Hierarchie auf strukturelle Unterschiede verweist – und kann er als wechselseitiges Fragen und Antworten inszeniert werden (auch der Befragte muss die Möglichkeit haben, die Frage zu befragen), wird nicht nur eine Vertrauensbasis gelegt (was Verbundenheit stets impliziert), sondern auch „ Sinnangebote“ werden austausch- und im besten Fall verhandelbar.
Und von dem was einem Sinn macht, kann man sich nicht distanzieren.