Wie Scheuklappen in die Irre führen und wie leicht man Demokratie in Misskredit bringen kann – oder:

7. März 2012

Auf der Website: http://www.lifeslittlemysteries.com/2191-people-smart-democracy.html
Werden David Dunning, ein Psychologe der  Cornell University und sein Kollege  Justin Kruger zitiert:
 But a growing body of research has revealed an unfortunate aspect of the human psyche that would seem to disprove this notion, and imply instead that democratic elections produce mediocre leadership and policies

  • Erste Anmerkung: wer will “objektiv” feststellen, ob ein Kandidat bloß „mediocre“ ist und auf welche Themen und Aufgaben bezieht sich diese Feststellung.
  •  Zweite Anmerkung: auch Psychologen überschätzen sich heillos – denn sie könnten in der Zwischenzeit (diese Zwischenzeit dauert nun schon über 40 Jahre), dass Menschen nicht mir Eigenschaften (allein) beschreibbar sind, sondern ihre Handlungen und Wirkungen  nur im sozialen, kommunikativen Kontext bewertbar sind. (Steve Jobs wurde auch zum Genie stilisiert)
  •  Dritte Anmerkung: Nur die Diktatur, die Monarchie bräuchte – wenn es das geben sollte (siehe oben) – den Besten (wofür und wie zeigt sich das? Durch Tests von David Dunning?) den Besten an der Spitze.
  •  Vierte Anmerkung:  wenn es zur „menschlichen Psyche“ gehört,  dann müsste auch Herr Dunning und Kruger dazu gehören und die falschen Kandidaten wählen. Nur ist nicht wirklich das Problem, denn wenn wir wissen, da „oben“ agieren nicht die „Götter“, die „Superexperten“, dann macht Beobachtung, kritisches Hinterfragen, mitmischen, eben Demokratie Sinn.
  •  Fünfte  Anmerkung: was wäre der „Beste“ Leader in einer Organisation? Der Finanzexperte, der Forscher, das Verkaufsgenie, der strahlende Redner, der ??? Wenn sich z.B. ein CEO als Experte und „above average“ bewertet, dann würde ich keine gute Prognose für die Entwicklung des Unternehmens abgeben, denn würde sich von niemanden etwas sagen lassen und mit seiner „alleinigen“ Expertise, die er ja nicht als Scheuklappen erkennen kann, das Unternehmen sehr eindimensional steuern.

Aber Organisationen sind meist eh klüger…
 As a result, no amount of information or facts about political candidates can override the inherent inability of many voters to accurately evaluate them. On top of that, „very smart ideas are going to be hard for people to adopt, because most people don’t have the sophistication to recognize how good an idea is,“
the duo has found  that people always assess their own performance as „above average“ — even people who, when tested, actually perform at the very bottom of the pile. [Incompetent People Too Ignorant to Know It]
Diese beiden Absätze brauchen keine Anmerkungen mehr….