Was tun, wenn man nicht Post– sondern nun mal "Jetzt-Hero" ist?

22. Mai 2013

Früher konnte man von Honegger, jetzt muss man leider auch von Obama lernen. Ansgar Graw schrieb am 17.05 in „Die Welt Kompakt“ im Leitartikel >Obamas schwerste Krise< „Es ist nicht so, dass des Präsidenten gute Freunde und engste Mitarbeiter (….) Duckmäuser und Speichellecker wären. Aber sie sind offenkundig dermaßen überzeugt von den Qualitäten und der Politik des Präsidenten, dass sie nicht als Rauchwarner funktionieren (….). Andere Mitarbeiter Obamas sind sehr jung und groß geworden in seinem Dunstkreis, sodass sie nie einen Blick von außen auf das geschlossene System Obama werfen konnten.“
Eigentlich bedarf diese Analyse keiner weiteren Verweise, worauf man als Führungskraft – letztlich auf welcher Ebene auch immer – achten sollte.
Vielleicht das Wichtigste( und das lehren uns die griechischen Heldensagen): nahezu jeder zum Helden auserkorene Götterliebling hatte einen eifer- oder rachsüchtigen Gott oder Göttin, der, die alles tat, um ihm Schwierigkeiten zu bereiten. Es scheint ein „Gottesgesetz“ zu sein – Helden müssen scheitern, nur das macht sie wirklich interessant. Um dieses Schicksal abzumildern, sollte man sich dieser Paradoxie stellen, statt sie – mit Hilfe seiner Umgebung – unsichtbar zu machen. Erkenne die Gefahr der Bestätigung – so wie jener Geschäftsführer, der mit Überzeugung und Begeisterung einen radikalen Strategiewandel seinem Managementteam vortrug und auf die Frage, wie jeder diesen Weg einschätzt und bereit ist mitzugehen (auf einer Skala von 1= sehr problematisch bis 10=mit Haut und Haaren), durchgehend 7 – 8 Voten bekam und dann sagte: „das wird schief gehen – das ist keine stabile Basis, diese Voten glaube ich nicht, wo bleibt die Skepsis, die Warnung?“
Unsicherheit ist die Quelle der Achtsamkeit und Kreativität und man verschüttet sie mit der Suche nach Sicherheit, außer mit jener, dass man sicher sein kann, die Unsicherheit ist nicht das Problem, sonder bereits Teil der Lösung, des Lösungsprozesses.