Ein Blick in die VUCA-Welt

3. Dezember 2013

„Alles ist sprunghafter, unklarer, widersprüchlicher geworden. Wir sollen für Kunden und Mitarbeiter berechenbar sein und strategische Gewissheiten vermitteln, zugleich aber flexibel auf jede noch so unterschiedliche Erwartung antworten. Wir sollen rasch entscheiden, aber natürlich alle Aspekte berücksichtigen. Wir sollen die Erfahrung und Loyalität der älteren Mitarbeiter respektieren, aber auch die Ungebundenheit und Neugier der Y-Generation nutzen. Wir sollen Entscheidungen in eigenständige, dezentrale Einheiten verlagern, diese jedoch durch ein zentrales Controlling koordinieren – aber ohne bürokratische Regeln. Wir sollen die unterschiedlichen Logiken von Hierarchie und Matrix, von Teams und Netzwerken unter einen Hut bringen und natürlich als Unternehmen resilient und nachhaltig sein. Und das sind nur einige der Anforderungen.“

Das ist die Bündelung von Originalzitaten einer Erhebung bei CEO und Geschäftsführern  – nichts anderes, ist  mit „VUCA-Welt“ gemeint.

Ich mag diese Wortkreation. Einerseits lässt deren Klang schon ahnen, worauf man sich einzustellen hat und andererseits schafft sie – wie bei einem Zaubertrick –  eine Paradoxie und löst sie in sich zugleich auf. Die einzelnen Begriffe  – volatility, uncertainty, complexity and ambiguity – lösen die Vorstellung einer stabilen Welt auf und fangen das  „nicht Erfassbare“ in einem Begriff wieder ein. Das – zumindest linear –  nicht mehr Steuerbare, das diese vier Unterscheidungen suggerieren, sind zugleich die Antwort auf das Problem und eine entlastende Erklärung für möglich Verwirrungen: „die Welt ist VUCA“. Und schon wird zur Beunruhigung eine beruhigende „Kausalitätsmaschine“ an die Hand gegeben.[1]

Aber was sind die Lösungen, die Rezepte für etwas, für das es ja keine Rezepte geben dürfte;  was gilt es anders zu machen?

Wenn die Welt VUCA ist, dann sei selber VUCA!

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[1] Wir scheinen ohne Kausalitätsmaschinen nicht auszukommen, z.B. das Unbewusste – das ja niemand wirklich  kennt, weder man selbst, noch der beste Psychoanalytiker, war dort auf Besuch –   ist auch so eine Maschine, die das Unerklärbare  zu erklären scheint. „Das war eine unbewusste Reaktion“