Das Managen (Jonglieren?) von Widersprüche und Paradoxien
3. Oktober 2014
Beim Business Frühstück mit Prof Peter Heintel am 1. Oktober fragten wir die Teilnehmenden: Nervt es Sie noch oder haben sie schon Spaß?
Die zentrale Antwort: Sowohl als Auch
Wir schließen daraus, mehr und mehr Führungskräfte haben das Jonglieren gelernt. Und wenn die Bälle der Widersprüche im Spiel bleiben, dann macht es durchaus Spaß, wenn einem jedoch weitere zugeworfen werden und dadurch andere auf den Boden fallen, dann kommt Ärger auf.
Klar wurde auch, dass die Metapher des in der Mitte stehenden grandiosen Artisten – der Bälle, Keulen, Reifen in der Luft hält, während die Umstehenden (Mitarbeiter?) sich einerseits freuen, wenn „die Übung gelingt“, aber auch etwas schadenfroh warten, dass einiges (hoffentlich nicht der eigene Anspruch) auf den Boden fällt – nicht mehr haltbar ist.
Heroisches Management und Paradoxie Management gehen nicht zusammen.
Das gemeinsame Spiel ist gefragt und mit einigen ganz „einfachen“ Prinzipien kann der Umgang mit dem Unausweichlichen moderner Organisationen gemanagt werden (Peter Heintel empfiehlt):
• Emotionale Verwicklungen durch innere und äußere Distanzierungen lockern, weil…
• …Widersprüche sind wie sie sind, da gibt es keine kausalen Verursacher, daher…
• …statt fragen, wer ist schuld?“ fragen „Was ist los?“ – so…
• … erobert man sich die Freiheit der Selbstbeobachtung und diese ermöglicht…
• …zu entdecken, welche Widersprüche treiben (dazu bieten wir einen Paradoxie-Check), und
• …gibt es dazu schon bestehende (ev. vergessene) Antworten, oder…
• …brauchen wir neue, wenn ja….
• …über welche Experimente, abgegrenzte Bereiche oder Themen wollen wir lernen und
• …lernen gelingt am besten über institutionalisierte Feedback-Runden
Das heißt in die Hierarchie Teamförmige (heterarchische) Formate einbauen, in die Kultur der Logik und Linearität (die für technische Prozesse passt), die Kultur der Unterscheidung (Diversity) „einschmuggeln“ und es sich und anderen „zu – muten“ manch nicht ausgesprochenes zum Thema zu machen.
Und: Humor hilft immer!