Mißtrauen braucht Vertrauen
21. November 2014
„Unsere Situation ist so kritisch, dass wir uns mit freundlicher Zurückhaltung nichts Gutes tun. Wir müssen die Dinge auf den Punkt bringen, wo wir mit dem Vorgehen des Anderen nicht mehr übereinstimmen“.
Das war keine Anweisung, wie man seine Directreports in einer Krisensituation führen sollte, sondern die Einleitung des CEO bei einer Vorstandsklausur. Keine Frage, diese Auffoderung tirfft den heikelsten Punkt in jeder Teamkonstellation, wo nicht die Asymmetrie der Hierarchie die „Erlaubnis“ gibt, Qualifikationen kritisch zu bewerten. Da sind Strukturen, wo sich alle tatsächlich auf gleicher Ebene begegnen viel labiler und „kränkungsanfälliger“.
Wie kann das dennoch gelingen? Im konkreten Fall – und dieser Weg ist zu empfehlen – hatte man rechtzeitig und konsequent in Vertrauen investiert. Man hat rechtzeitig geübt und gelernt genau nachzufragen, die Perspektiven der Persönlichkeiten zu verstehen und wertzuschätzen, Konflikte anzusprechen und Meetingformate einzurichten, in denen man auch mal persönlicher reden konnten. Daher konnte der CEO mit Recht fortsetzen:
„wir haben genügend Vertrauen aufgebaut, sodass wir jetzt unsere Unsicherheiten und unser Mißtrauen über die Aktionen der anderen austauschen können“. Das ist Krisenmanagement!!!