Weiße und schwarze Magie der Sprache
1. April 2015
Zu Kommunikation und Führung ist schon so viel Richtiges gesagt worden, dass ich mich frage, wozu weitere Hinweise, auch wenn das Tun den Erkenntnissen hinterher hinkt. (Deshalb bespiele ich diesen Blog nur unregelmäßig).
Aber der Artikel in der >Die Zeit<, Nr. 13, 26.03. „Warum so wütend“ auch auf www.zeit.de/audio, in dem nüchtern und klar analysiert wird, wie der Stil der Kommunikation vernünftige Verhandlungen und damit Lösungen verunmöglicht, hat mich veranlasst wieder das Bewusstsein über die Macht der Sprache zu schärfen.
Gewalt findet nicht nur auf der Straße statt, am Beginn stehen immer noch Worte und Sätze, die Eskalationsschleifen erst in Gang setzen. Spüren Sie nach, was es an Gefühlen auslöst, wenn wer zu Ihnen (über Sie) sagen (schreiben) würde: „Sie haben wohl einige Gläser Weichspüler getrunken“ – „sie leben auf unsere Kosten, sie italienischer Bruce Willi“ (könnte sogar als Kompliment durchgehen). Das ist nur ein kleiner Ausschnitte aus der öffentlichen (!) politischen Debatte zwischen Deutschland und Griechenland. Wie soll da verhandelt werden?
Non-Vilolent-Commuication hat nichts mit „Weichei-Stil“ zu tun, sie ist im Gegenteil sehr präzise, verzichtet aber bewusst (und das ist nicht immer leicht) auf abwertende Formulierungen, die nur zum inneren Verbarrikadieren führen.
Ostern wäre eine gute Gelegenheit mal im Umfeld zu trainieren, für die Auseinandersetzungen im Unternehmen ab dem 7.April. Kleiner Tipp: Vor der vorschnellen Replik eine kleine Frage einbauen: „was meinten Sie konkret mit….“