DIE KUNST ERFOLGREICHER PLANUNG WEIß UM DIE GUNST DER STUNDE – TEIL 2
16. Februar 2016
Auszug aus dem kommenden Buch:
„ÜberLeben in der Gleichzeitigkeit – Leadership in der Organisation N.N.“
Blog, der Achte:
“Look 20 years ahead, and plan only for the next day”. The Farmer Strategy
“Innovation doesn’t happen centrally, according to plan, but at the edges, when some organism senses a change in the environment and experiments to find an appropriate response. Some attempts fail to catch on; others rapidly spread to all corners of the ecosystem”. Frederic Laloux
Sei achtsam, wann Wissen zum Glauben wird
Modellierungen basieren einerseits auf Erfahrungen, sind also vergangenheitsbezogen, und bauen andererseits auf einen Zustand jenseits der Gegenwart, den man erst in Zukunft erreichen wird. Diese zweite Säule wird aus den Baumaterialien Vermutung, Hoffnung und Glaube gebildet. Die Strategie wechselt nahezu fraglos von der strengen Wissenschaft zu einem >nicht wissen können<. Die Gegenwart tritt nur als Unterschied zum noch nicht auf die Bühne, als etwas, das in Abhängigkeit vom Plan auf dem Weg zur Zukunft passt, den Plan bestätigt oder aber zur Abweichung, zur Störung erklärt und beseitigt wird.
Berechnungen, wie hoch die ökonomischen und sozialen Kosten dieses Denkens und der daraus abgeleiteten Steuerungseingriffe zu veranschlagen sind, stehen noch aus.
Die Kunst der Beobachtung ist der Schlüssel zur Gunst der Stunde.
Im traditionellen chinesischen strategischen Denken richtet der Stratege sein Handeln nicht an einem modellierten Soll-Zustand und dem dazu berechneten Plan aus, sondern orientiert es an der jeweils aktuellen Situation und der ihr innewohnenden Dynamik. Das Ziel, besser, die Vision kann dann durchaus generell formuliert werden. Dies macht es dem Strategen möglich, nach den tragenden Faktoren der Situation zu suchen, um sich von ihnen tragen zu lassen.(…)
Der Aufmerksamkeitsfokus wird auf die Gegenwart gerichtet, auf das Erkennen und Gewinnen von Erkenntnissen darüber, wie Umfeld, Stärken, Schwächen und Machtverhältnisse die eigenen Möglichkeiten beeinflussen. (…)
Der Erfolg erfordert kaum einen Geniestreich oder Heldenmut; der Erfolg ist vielmehr „nur“ ein Ergebnis von Kräfteverhältnissen, ihrer Entwicklung und Veränderung. Aber die muss man erkennen.(…)
Ein solches Führen erfordert nicht ein Vorangehen, nicht ein Ziehen oder Hinweggehen, sondern ein Mitgehen; mit der vorhandenen Energie gehen. Energie folgt dem geringsten Widerstand, fließendes Wasser erzeugt umso mehr Energie, je mehr Neigung für seinen Weg vorhanden ist. Führung unterstützt die Suche und das Erkennen von Neigungen.
Ist die Situation ungünstig für die eigenen Interessen, Wünsche, Entwicklungen, dann richtet man den Fokus auf die Neigung und fragt, ob sie veränderbar ist. (…)
Wenn man erkennt, dass die Frucht noch nicht reif ist, wird man zwar versuchen, die Reifung zu begünstigen, aber aus der Erkenntnis heraus, dass man diese Entwicklung nicht erzwingen kann, wird man den Prozess aufmerksam beobachten und warten, bis die Frucht einem in den Schoß fällt.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass man mit dieser Methode zum Manager des Jahres und Helden der Wirtschaftswelt hochstilisiert wird. Man erspart sich aber auch die nachfolgende Demontage. Zum
Zum Trost diene der Hinweis, dass viele hocherfolgreiche Manager und Unternehmer, vor allem in Familienunternehmen, mit ihrer Wirkung kaum sichtbar werden. Sie verzichten auf spektakuläre, kurzfristige Erfolge, da sie sich der nachhaltigen Entwicklung verpflichtet fühlen.