jenseits von Widersprüchen

12. Juni 2016

Ein Team, ein Leitungsgremium muss sich nicht in Widersprüche verheddern, Energien in Konflikte – wie fruchbar sie auch sein mögen – investieren. Man muss nicht zwischen den Polen  von Paradoxien oszillieren oder sie organisatorisch ausdifferenzieren, man muss nicht mal nach einem „sowohl als auch“ suchen, sondern kann daüber – im wahrsten Sinn – hinausgehen. Die Methode  des Tetralemma sieht nach der vierten Position (das  „Weder noch“) die fünfte „und auch das nicht“ vor. Man muss nur wagen es zu denken und wird dann ganz neue Räume der Entwicklung entdecken.
Praktisch gesprochen: man muss z.B. in einer Netzwerksorganisation das Widerspruchspaar „Autonomie und Verbundenheit“, bzw. „individuelle Freiheit und  achten auf das Ganze“ nicht „beregeln und managen“, sondern kann im Vertrauen auf gemeinsam gefundene und tief verankerte Werte (Freude, Leichtigkeit, Liebe, Entdeckerlust, Humor, Ästhetik, Austausch) die Entwicklung und den Weg, den jede(r) daraus ableitet, freigeben. Achtsame Beobachtung wird diese Wege begleiten und man wird ganz neue Möglichkeiten finden und kreieren, die sonst,  mit dem strengen Fokus auf den Widerspruch, unentdeckt blieben.
Das ist nicht naiv, sondern klug in einer Welt voll Überraschungen und Ungewissheiten.