Die Wahrheit der Ästhetik
20. Oktober 2017
Soziokratie, Holocracy, Integralität, Agilität sind die aktuellen (und gar nicht so neuen) Aspekte zur Gestaltbarkeit von Organisationen. Wenn man Organisationen ‚gestalten‘ kann, dann war es nur schlüssig, dass der Begriff des Designs Eingang in die Suche nach passenden Formaten und Strukturen gefunden hat. Die beobachtbare Wahrheit der Ästhetik tritt an die Stelle der eindeutigen (aber oft illusionären und nachträglich konstruierten) Zweckrationalität. Da es die nächsten Organisationen immer mit vielen und teilweise divergenten Zielen, Zwecken und Rationalitäten zu tun haben werden, sollte Management nicht schon wieder fragen, was ist nun die neue, richtige Organisationsform, sondern entdecken, welche Eigenschaften soll denn unsere Organisation auszeichnen. Daraus können kreative Designelemente für Meetings, Projekte, Strukturen, Verfahren, u.a.m. entwickelt werden, die zu eleganten und nützlichen Gesamtdesigns zusammengefügt werden können.
Und man kann davon ausgehen, dass in einem Design-Thinking Prozess neue kreative Strukturformate gefunden werden, die Freude und Lust am Arbeiten, am Entscheiden und am Übernehmen von Verantwortung hervorzubringen im Stande sind.
Und wenn man vom Modus des >Überlebens< – mag dieser noch so mit „erfolgreich“ verbunden sein – auf den Modus >Leben< wechselt, öffnet man sich zu neuen Perspektiven. Statt zu fragen, wie kann unser Unternehmen in einer so komplexen Welt erfolgreich überleben, wird man entdecken (und kreieren), mit welche Kunden wollen wir einen lebendigen Austausch führen, wie finden wir eine sinnvolle und sinnstiftende Orientierung mit den Kunden, welche Ideen wollen wir leben und wie wollen wir sie realisieren, wie leben wir unsere Strategien, unsere Produkte, welche lebendige und schöne Organisation wollen wir sein?