Vertraue der Ungewissheit – sie lässt Dich Neues entdecken.

27. November 2018

Weitere Spots aus dem Buch „Führen in der Ungewissheit – Mut zum Sowohl-als-auch“
und weitere Einblicke, Erfahrungen und Impulse.
Im Blog-Teil 1 sagte ich: „Ungewissheit ist die Zwillingschwester von Komplexität. Gemeinsam mit ihrer Begleiterin, der Unsicherheit, mischt sie sich ins tägliche Führungsgeschäft ein.“ Ein Workshop letzte Woche zeigte mir und den Kunden wieder einmal,  dass Wegschauen, Verjagen, Magie nichts nützen. Denn dann lauern die Dämonen der Verwirrung.
Der gelassene und freundliche Umgang – vor Gelassenheit Loslassen Mann (2)allem mit sich selbst –wäre eine echte Alternative.
Dazu weitere Ideen:
Wer wagt, gewinnt …
… auf alle Fälle Erfahrungen und Erkenntnisse.
Wenn Sie akzeptiert haben, dass sich komplexe Verhältnisse mit klassischen Instrumenten (analysieren, vorausberechnen, lineare Kausalzusammenhänge erkennen) nicht managen lassen, Sie aber handeln und entscheiden müssen, dann wagen Sie mehr Experimente. Wenn Experiment zu sehr nach Labor klingt, dann nennen Sie es erproben. Z.B. „Lasst uns mal erproben, unser Morgenmeeting im Verkaufsraum durchzuführen“ oder „Lasst uns mal erproben, in einem Teil unseres Kreditbereiches kleinen multifunktionalen Teams die gesamte Verantwortung zu über­tragen, von Vertrieb über Prüfung, Abwicklung bis zu Controlling.“
Das Terrain des Geschäftes erwandern und Potenziale entdecken:
Machen Sie eine Wanderung (sogar im wahrsten Sinn des Wortes) entlang der Produkt-Pipeline.

  • Laden Sie einige interessierte Mitarbeitende mit anderer Expertise und Erfahrung auf diese „Forschungsreise“ ein.
  • Tauschen Sie in entspannter Atmosphäre Ihre Eindrücke aus, Sie werden sicher weitere Potenziale, noch nicht beachtete Schwierigkeiten und Hürden entdecken.
  • Werden Sie (z.B. auch als Zulieferunternehmen) zu einem umfassenden Experten/einer umfassenden Expertin für die Erwartungen der Endkunden. Dieser entscheidet letztlich am Ende des Wertschöpfungsprozesses, wofür er zu zahlen bereit ist und ob daher sein Geld in den Einkommensprozess zurückfließen wird.

Praxisbeispiel:
Ein Produktionsunternehmen für Glasverpackungen hatte hohe Kompetenzen in der Zusammenarbeit mit seinen unmittelbaren Kunden entwickelt. Ausgehend von deren Problemen der Abfüllung und des Transports konnte es qualitativ hochwertige, innovative und kostengünstige Glasformen produzieren. „Was ist, wenn wir die Lieferkette weiter verfolgen, das müsste uns doch auch in der Produktion neue Impulse liefern“ Eine kleine Crew aus den unterschiedlichsten Abteilungen machte sich auf den Weg, um die jeweiligen Herausforderungen zu entdecken. So wurde das Unternehmen zum wichtigsten Lieferanten für Getränke – und Lebensmittelindustrie.  Es hatte sich Know-how für das Abfüllen, Transportieren, die Zwischenlagerung und das Einsortieren in den Verkaufsräumen unterschiedlicher Händler angeeignet. Entscheidend war jedoch, einen Schritt weiterzugehen und zu beobachten, wie die Endkunden in den Geschäften die diversen Gläser und Flaschen handhaben, nach Hause bringen und dort unmittelbar verwenden. So wurde die „Wander-Crew“ zum  innovativen Partner für Produktdesign, Qualität und Funktionalität von Verpackungen. Die dadurch erworbene Kompetenz konnte in der Erweiterung des Geschäftsmodells für den Bereich Steuerung und Logistik genutzt werden.
Viel Freude beim Entdecken!