An Ideen mangelt es nicht…

7. September 2020

…auch nicht an Konzepten. Beruhigend, erfreulich. Es gibt das Wissen, wie auf Krisen konstruktiv reagiert werden, wie sinnorientiert gearbeitet, menschengerecht geführt, wie nachhaltig gewirtschaftet werden könnte.

Man muss nur bei LinkedIn reinschauen, Xing lesen und wird umfangreich mit Anregungen „beschenkt“. Als ich mich nach zwei Wochen Internet-Abstinenz wieder täglich einklinkte, hatte ich jedoch bei jedem Beitrag ein seltsames Déjà-vu-Gefühl: „das hatte ich doch vor Wochen schon so oder so ähnlich gelesen, sehe ich ja auch so. Nur wie wird aus dem >so könnte es gehen< ein >so machen wir es<?“.

Aus meiner zeitlichen Distanz betrachtet, wirken diese Foren wie eine Selbstbestätigungsinszenierung. Vor allem wir Beraterinnen und Berater erzählen einander, worauf es gerade jetzt ankommt, ergänzen uns meist in konstruktiven Kommentaren, freuen uns hie und da über ein „Aha“- so kann man es auch sehen, so kann man es noch origineller sagen.
Das ist weder eine Anklage noch eine Selbstbezichtigung, wahrscheinlich „zwingt“ uns die Social Media Logik und Dynamik, nahezu täglich mit klugen Statements präsent zu sein. Da kann man nicht stets Neues erwarten. Und warum soll man Vernünftiges, Wirksames nicht wiederholen?

Vom >Könnte< zum >Tun<

Ich frage mich nur, was löst das bei Managerinnen, bei Unternehmerinnen aus?
Entstehen so die notwendigen Handlungsimpulse, verstärkt das die Bereitschaft neue Formen der Steuerung, der Unternehmensentwicklung wirklich zu wagen oder über Experimente (nicht über Diskussionen) eine neue Praxis, neue Routinen zu lernen? Darum geht es uns doch.

Was folgere ich daraus? Wahrscheinlich werde auch ich – wie gerade eben – weiterhin Blogs, Kommentare und Berichte von gelingender Praxis verfassen. Vielleicht etwas weniger.

Und ich werde noch mehr darauf vertrauen, dass genügend Unternehmen mit Freude und Engagement – ohne „Ermahnungen“ unserer Zunft – ihre Organisation optimieren, evolutionieren, transformieren. Das Know How dazu ist bei vielen intern vorhanden.

Wenn wir mit unserer Außenperspektive und der ohnedies bekannten Expertise dabei unterstützen können, freut mich das natürlich. Nicht nur weil es unser Geschäft ist, sondern, weil wir dann gemeinsam (Kunden und Dienstleister) sinnvolles leisten.
P.S.: gleich ein Hinweis zu „Experiment Selbstorganisation“. Unter diesem Titel erzählt im KarriereStandard Karin Bauer über den gelungenen Weg der Technikabteilung von Schoeller Bleckmann Medizintechnik in Ternitz.