An Ideen mangelt es nichtâŠ
âŠauch nicht an Konzepten. Beruhigend, erfreulich. Es gibt das Wissen, wie auf Krisen konstruktiv reagiert werden, wie sinnorientiert gearbeitet, menschengerecht gefĂŒhrt, wie nachhaltig gewirtschaftet werden könnte.
Man muss nur bei LinkedIn reinschauen, Xing lesen und wird umfangreich mit Anregungen âbeschenktâ. Als ich mich nach zwei Wochen Internet-Abstinenz wieder tĂ€glich einklinkte, hatte ich jedoch bei jedem Beitrag ein seltsames DĂ©jĂ -vu-GefĂŒhl: âdas hatte ich doch vor Wochen schon so oder so Ă€hnlich gelesen, sehe ich ja auch so. Nur wie wird aus dem >so könnte es gehen< ein >so machen wir es<?â.
Aus meiner zeitlichen Distanz betrachtet, wirken diese Foren wie eine SelbstbestĂ€tigungsinszenierung. Vor allem wir Beraterinnen und Berater erzĂ€hlen einander, worauf es gerade jetzt ankommt, ergĂ€nzen uns meist in konstruktiven Kommentaren, freuen uns hie und da ĂŒber ein âAhaâ- so kann man es auch sehen, so kann man es noch origineller sagen.
Das ist weder eine Anklage noch eine Selbstbezichtigung, wahrscheinlich âzwingtâ uns die Social Media Logik und Dynamik, nahezu tĂ€glich mit klugen Statements prĂ€sent zu sein. Da kann man nicht stets Neues erwarten. Und warum soll man VernĂŒnftiges, Wirksames nicht wiederholen?
Vom >Könnte< zum >Tun<
Ich frage mich nur, was löst das bei Managerinnen, bei Unternehmerinnen aus?
Entstehen so die notwendigen Handlungsimpulse, verstĂ€rkt das die Bereitschaft neue Formen der Steuerung, der Unternehmensentwicklung wirklich zu wagen oder ĂŒber Experimente (nicht ĂŒber Diskussionen) eine neue Praxis, neue Routinen zu lernen? Darum geht es uns doch.
Was folgere ich daraus? Wahrscheinlich werde auch ich â wie gerade eben – weiterhin Blogs, Kommentare und Berichte von gelingender Praxis verfassen. Vielleicht etwas weniger.
Und ich werde noch mehr darauf vertrauen, dass genĂŒgend Unternehmen mit Freude und Engagement â ohne âErmahnungenâ unserer Zunft â ihre Organisation optimieren, evolutionieren, transformieren. Das Know How dazu ist bei vielen intern vorhanden.
Wenn wir mit unserer AuĂenperspektive und der ohnedies bekannten Expertise dabei unterstĂŒtzen können, freut mich das natĂŒrlich. Nicht nur weil es unser GeschĂ€ft ist, sondern, weil wir dann gemeinsam (Kunden und Dienstleister) sinnvolles leisten.
P.S.: gleich ein Hinweis zu âExperiment Selbstorganisationâ. Unter diesem Titel erzĂ€hlt im KarriereStandard Karin Bauer ĂŒber den gelungenen Weg der Technikabteilung von Schoeller Bleckmann Medizintechnik in Ternitz.